Künstlich erzeugter Angebotsüberhang

Der Angebotsüberhang ist vor allem eine Folge zunehmenden Mitbewerbs wie auch der Option zur Großserienerzeugung, die andererseits vermöge einer verstärkten Mechanisierung und Automatisierung begünstigt wird. Außerdem, die Verringerung der Zölle und

die Öffnung der Märkte für außereuropäische Versorger hat zum Angebotsdruck beigetragen. Obendrein sehen sich die Hersteller gezwungen, wegen einer Kürzung der Fabrikat-Lebenszyklen die Amortisation jederzeit neuer erzeugnisabhängiger Investitionen anhand tunlichst großer Produktionsserien in ziemlich kurzer Zeit zu erlangen.

Auf der Nachfrageseite hat die Deckung des kriegsbedingten Überhangs zu einer Saturation geführt. Synchron sind mit prosperierendem frei disponibelem Verdienst die Ansprüche der Verbraucher gestiegen und die Erfordernisse bezüglich Konsistenz, Service, Bequemlichkeit usw. differenzierter geworden. Zu diesen erwähnten Begleiterscheinungen der sog. „Überflußgesellschaft" gehört auch der immer schnellere Wandel der Verbrdarüber hinauserwünsche. Dies ist bedingt durch die zunehmende Mobilität (z.B. Auslandreisen) der Menschen wie sogar mithilfe das explosive Anschwellen der Informationsflut, die auf den einzelnen einen Effekt hat.

Zum Wandel in der Marktsituation in den vergangenen Jahrzehnten zählt auch die veränderte Stellung des Handels im Distributionshergang. Der Handel ist aus seiner vormaligen passiven Rolle des reinen Verteilers von Waren bzw. eines Erfüllungsgehilfen des Produzenten herausgetreten. Es besteht eine starke Trendentwicklung zu Zusammenspiel und Konzentration auf Handelsebene mit dem Ziel, eigene Marketinglayouts zu formen und so an Querschnitt aus Kundenansicht zu gewinnen. Diese Eigenständigkeitsbestrebungen des Handels mit der qualifizierten Nachfragebündelung und -macht schränken den ökonomischen Entscheidungsfreiraum der Hersteller neuralgisch ein.

Es läßt sich folglich erkennen, daß die Überleitung vom Vertreiber- zum Käufermarkt wie ferner die neuen Entwicklungsgeneigtheiten im Kommerz die seinerzeitig so starke Stellung des Produzenten erschüttert haben. Es kann aufgrund dessen nicht erstaunen, daß diese Veränderungen in der Marktkompilation ebenfalls bestimmte Umorientierungen in der Unternehmenspolitik unerlässlich machten.

An diesem Punkt bleiben die einzelnen Entwicklungsphasen der unternehmensorganisationspolitischen Umorientierung vor dem Hintergrund dieses Marktwandels zunächst aussen vor.