Periodisch wiederholende Wellenbewegung

Bei dem Konjunkturrisiko wird die Gefahr von Börsenkursverlusten verstanden, die demzufolge hervortreten, dass der Finanzier die

Konjunkturlageentwicklung nicht oder nicht korrekt bei seiner Anlageentscheidung berücksichtigt und dadurch zum falschen Augenblick eine Wertpapieranlage tätigt oder Wertpapiere in einer ungünstigen Wirtschaftslagephase hält.

Der Konjunkturlagezyklus
Die Konjunktur stellt sich als periodisch wiederholende Wellenbewegung um den langfristigen wirtschaftlichen Wachstumspfad dar. Der typische Wirtschaftslagezyklus dauert zwischen drei und acht Jahren, die sich in die nachkommenden vier Perioden demarkieren lassen:
1.    Abschluss der Rezession/Konjunkturtief
2.    Aufschwung, Erholung
3.    Konjunkturlageboom, oberer Umkehrpunkt
4.    Abschwung, Rezession

Die Zeitspanne und die Intensität der einzelnen kommerziellen Auf- und Abschwung phasen variieren, und außerdem die Konsequenzen auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche sind verschieden. Zu berücksichtigen ist unabhängig davon, dass der Wirtschaftslagezyklus in einem anderen Staat vorlaufen oder nachlaufen mag.

Implikationen auf die Kursentwicklung
Die Modifikationen der wirtschaftlichen Regsamkeit einer Ökonomie haben fortgesetzt Konsequenzen auf die Börsennotierungsentwicklung der Wertpapiere: Die Börsenkurse variieren in etwa (vorwiegend mit einem zeitlichen Vorlauf) im Rhythmus der konjunkturellen Auf- und Baissephasen der Wirtschaft.

Anlageformen, die in bestimmten Konjunkturphasen zu empfehlen sind und Gewinne vermuten lassen, sind in einer anderen Spanne weniger passend und bringen eventuell Verluste ein. Bei jeglicher Dispositionentscheidung spielt das „Timing" - die Wahl des Zeitpunktes des Wertpapiererwerbs oder -Verkaufs - eine bedeutende Rolle. Sie sollten aufgrund dessen permanent Ihre Investition unter dem konjunkturellen Aspekt auf Zusammenstellung nach Anlagearten und Anlageländern inspizieren (und vormals getroffene Anlageentscheidungen ggf. überarbeiten).

Die Wertpapierkurse (und ferner die Währungskurse) reagieren insbesondere auf intendierte und tatsächliche Veränderungen in der staatlichen Konjunktur- und Finanzpolitik. Zum Beispiel üben binnen wirtschaftliche Maßnahmen, aber ebenfalls Streiks eine starke Einwirkung auf die nationalökonomische Konstellation eines Landes aus. Darum können sogar dort Rückschläge an Kapital- und Devisenmärkten auftreten, wo die Entwicklungschanceen ursprünglich als sinnig zu hinterfragen waren.